In Deutschland werden 61 mechanisch(-biologische) Abfallbehandlungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,4 Mio. Mg/a betrieben. Sie lassen sich vier Verfahrenskonzepten – Stoffstromtrennung (38), mechanisch-biologische Stabilisierung (10), mechanisch-physikalische Stabilisierung (3) und mechanisch(-biologisch)e Vorbehandlung vor der thermischen Behandlung (10) – zuordnen. Die Anlagen können in die Module mechanische Aufbereitung vor der biologischen Behandlung (MA I), biologische Behandlung (bei MPS-Anlagen: thermische Trocknung), mechanische Aufbereitung nach der biologischen Behandlung (MA II), Ersatzbrennstoff-Aufbereitung, Abgasreinigung und Abwasserbehandlung eingeteilt werden. Diese Module unterscheiden sich bei den einzelnen Anlagen hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung zum Teil erheblich. In allen M(B)A-Anlagen wird eine Ersatzbrennstoff-Fraktion erzeugt. Mögliche Verwertungswege sind eigens errichtete EBS-Kraftwerke, die Mitverbrennung in Kohlekraftwerken und Zementwerken und die Verbrennung zusammen mit Restabfall in klassischen MVAs. Bei der Herstellung von hochwertigem Ersatzbrennstoff (Qualitäten u.a. für Kohlekraftwerke und Zementwerke) aus Hausmüll liegt die EBS-Ausbeute je nach Verfahrenskonzept zwischen knapp 30 Ma.-% und etwa 55 Ma.-%. Das Ersatzbrennstoff-Aufkommen aus der mechanisch(-biologisch)en Abfallbehandlung wird deutschlandweit auf insgesamt etwa 3,0 Mio. Mg/a abgeschätzt – davon etwa 2,02 Mio. Mg/a EBS zur Monoverbrennung und etwa 0,98 Mio. Mg/a EBS zur Mitverbrennung. |