Wichtige Ziele der europäischen Abfallgesetzgebung wie die Altfahrzeug-Richtlinie (ELV-Directive) oder die Elektroaltgeräte-Richtlinie (WEEE-Directive) sind die verbesserte Verwertung von Abfällen sowie die Reduktion von Schadstoffemissionen aus diesen. Die bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Richtlinien erlauben erste Schlussfolgerungen zu dem Stand und den Perspektiven des Erreichens dieser Ziele. Dabei konnte einerseits nachgewiesen werden, dass in vielen industriellen Anwendungen (z.B. chemische Katalyse) für Platingruppenmetalle (PGM) über den Lebenszyklus Recyclingraten von über 90% erreicht werden. Andererseits gehen in Deutschland bei Autokatalysatoren und Elektronik über 60% der enthaltenen PGMs unwiderruflich verloren. Die Hauptursache hierfür liegt in massiven Exporten der Altprodukte in Entwicklungs- und Schwellenländer, wo ein späteres effizientes Recycling sehr unwahrscheinlich ist. Auch die starke Verdünnung von Edel- und Sondermetallen im Endprodukt hat oft einen negativen Einfluss. Ähnlich unbefriedigende Ergebnisse werden bei der Erfassung und Entfrachtung von Schadstoffen erreicht.
In diesem Beitrag werden Einflussfaktoren für Recyclingraten analysiert, die strukturellen Unterschiede der “offenen und geschlossenen Kreisläufe” erläutert und aufgezeigt, dass neben den Edelmetallen auch andere wichtige Metalle sowie Schadstoffe den gleichen Problemen der Kreislaufschließung unterliegen. Hieraus werden Anforderungen an eine „globale Kreislaufwirtschaft“ abgeleitet.