Die Abgasreinigung in modernen Abfallverbrennungsanlagen hat heute einen sehr hohen technischen Standard erreicht und erlaubt es, die ohnehin sehr niedrigen gesetzlichen Grenzwerte zum Teil um ein Vielfaches zu unterschreiten. Es haben sich verschiedene Verfahren etabliert, die nach dem zentralen Prozess zur Abscheidung von sauren Gasen in trockene, konditioniert trockene und nasse Verfahren eingeteilt werden. Dabei werden in der Regel Kalkhydrat oder Natriumhydrogencarbonat als Additive zu Chemiesorption eingesetzt. Um gleichzeitig gasförmige Schwermetalle und organische Schadstoffe aus dem Rauchgasstrom zu entfernen, kommen kohlenstoffreiche Adsorbentien, wie Herdofenkoks oder Aktivkohle zum Einsatz. Die im Abgas enthaltenen Stäube werden, häufig zusammen mit den beladenen Additiven bzw. Reaktionsprodukten der Abgasreinigung, mit Gewebefiltern oder elektrostatischen Abscheidern abgeschieden. Eine Sonderstellung nehmen die Stickoxide ein, die durch Reduktion mit Ammoniakwasser oder Harnstoff, entweder bei hohen Temperaturen im Kessel (SNCR) oder anschließend an einem Katalysator (SCR), in molekularen Stickstoff umgewandelt werden. |