Die Abfallwirtschaft trägt global etwa 3 % zum anthropogenen Treibhauseffekt bei, vor allem direkt durch Methanemissionen aus Deponien. Diese können durch eine Gaserfassung und verbrennung oder eine Vorbehandlung der Abfälle vor der Ablagerung vermindert oder vermieden werden. Durch eine effiziente energetische oder stoffliche Verwertung der Abfälle kann indirekt ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, dessen Ausmaß nur modellhaft über eine Ökobilanz ermittelt werden kann. Klimaschutzmaßnahmen in der Abfallwirtschaft sind oft mit zusätzlichen Kosten verbunden, so dass eine ökonomische Bewertung für eine rationale Entscheidungsfindung erforderlich ist. Sie kann relativ zu anderen Sektoren über die CO₂-Vermeidungskosten oder absolut über eine Kosten-Nutzen-Analyse unter Einschluss der externen Kosten erfolgen. Beispielhaft wird hier die Abfallwirtschaft der Stadt Hamburg untersucht. Durch die Müllverbrennung werden dort seitdem Jahr 2000 Methangasemission aus der Deponie vollständig vermieden und ein hoher Beitrag zu den lokalen Klimaschutzzielen geleistet. Dennoch sind weitere relevante Verbesserungen durch eine bessere Energieeffizienz der Müllverbrennung, durch Mitverbrennung und eine Steigerung der Verwertung möglich. Dies wird anhand von drei Szenarien modelliert und untersucht. Zusatzkosten entstehen vor allem durch die dafür notwendige getrennte Erfassung von Abfällen. Einzelne Maßnahmen führen zu Kostensteigerungen, insgesamt ist jedoch mit geringen Kostensenkungen zu rechnen. Die ökonomische Bewertung der klimaschützenden Maßnahmen fällt in beiden Bewertungsansätzen vorteilhaft aus. Zugleich sind keine relevanten negativen Wirkungen der Maßnahmen auf andere Umweltbereiche erkennbar.