Haushaltsabfälle und Gewerbeabfälle bestehen aus einer in der Regel unbekannten Mischung biogener und fossiler Energieträger. Auf Grund verschiedener EU-Richtlinien sind Betreiber von Müllverbrennungsanlagen (MVAn) an folgenden Größen interessiert: dem Stromanteil, der aus biogenen Quellen stammt (erneuerbare Energie), und der Menge an fossilen CO₂-Emissionen (Handel von CO₂-Emissionszertifikaten). Die hier vorgestellte Bilanzen-Methode berechnet diese Messgrößen anhand von in MVAn routinemäßig erfassten Betriebsparametern und der aus der Literatur bekannten chemischen Zusammensetzung von biogenen und fossilen Energieträgern im Müll. Die Vorteile des Verfahrens begründen sich darin, dass keine Beprobung des Abfallinputs erforderlich ist und ausschließlich Daten verwendet werden, die im Routinebetrieb aufgezeichnet werden. Die Bilanzen-Methode wird bereits an mehreren europäischen MVAn angewandt.